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July 2019 | SYPHILIS - TREPONEMA PALLIDUM

Was ist das?

Auch Harter Schanker, Lues oder (ganz fies!) Franzosenkrankheit genannt. Kurz gesagt führt die Krankheit unbehandelt über einen Zeitraum von Monaten bis Jahrzehnten zu einem ziemlich elendigen Tod. Sie beginnt mit einem münzgroßen Geschwür, das von selbst wieder verschwindet, geht über Hautausschlag, Geschwüre im ganzen Körper und endet mit Demenz, Halluzinationen und psychotischen Zuständen. Die eingefallene Nase, die viele mit Syphilis assoziieren, entsteht, wenn Geschwüre am Gaumen zur Nase durchbrechen.

Wer hat das?

Seit der Entdeckung von Penicillin konnte Syphilis stark zurückgedrängt werden. Seit den Neunzigerjahren steigen die Fallzahlen vor allem in Großstädten wieder kontinuierlich an. 2015 waren in Deutschland etwa 7.000 Fälle gemeldet.

Was tun?

Eine Behandlung mit Antibiotikaspritzen, meist Penicillin. Wie lange sie dauert, hängt davon ab, wie weit die Krankheit fortgeschritten ist.

WAS WILL ICH NOCH NICHT WISSEN?

Warum eigentlich Franzosenkrankheit? Offenbar waren die Franzosen verantwortlich für die erste Syphilis-Epidemie. Die „Lust-seuche” wurde wahrscheinlich von Kolumbus’ Matrosen nach Spanien importiert und dann beim Kampf um Neapel an die französischen Truppen weitergegeben (die haben wohl nicht immer nur gekämpft ...). Die heimkehrenden Soldaten sorgten dann für schnelle weitere Verbreitung. (Fast) unnötig zu erwähnen: In Frankreich hieß die Seuche „Mal de Naple” (Italienerkrankheit quasi). Die Tradition, geografischen Nachbarn und/oder politischen Gegnern den schwarzen Peter zuzuschieben, war also durchaus nicht unüblich.